Herford, 24.02.2025

„DigiBots“-Projekt des Internationalen Kinderhortes macht Mädchen und Jungen zu digitalen Botschaftern

In einer besonderen Workshop-Woche erlebten Kinder des Internationalen Kinderhorts der AWO und der Pestalozzischule hautnah, wie spannend und kreativ der Umgang mit digitalen Medien sein kann. In Kooperation mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe entstand das Projekt „DigiBots“, das Kinder zu digitalen Botschaftern werden lässt. „Digitale Medien werden von Kindern und Jugendlichen konsumiert, aber bislang selten gestaltet“, erzählt Projektkoordinatorin Birgit Brinkmann vom AWO-Kreisverband Herford. Zum Beispiel würden sie bei Online-Spielen gekonnt als „Gamer“ ihre Reaktionsfähigkeit unter Beweis stellen, sich auf sozialen Plattformen wie TikTok, X und Instagram bewegen und miteinander in nicht immer unbedenklichen „Challenges“ im Wettbewerb sein. Altersabhängig haben Jungen und Mädchen unterschiedliche Berührungspunkte mit digitalen Formaten. Dabei erfahren selbst jüngere Kinder mitunter auch zum Beispiel Mobbing per Handyaufnahme oder „Hate speech“. Der AWO-Kreisverband Herford ist aktiv in der Kinder- und Jugendhilfe tätig und Träger des Internationalen Kinderhortes. Das hat ihn animiert, bei der Aktion Mensch ein digitales Medienprojekt mit dem Titel „DigiBots“ zu beantragen. Mit dem Projekt sollen Kinder sensibilisiert werden und lernen, Medien selbst aktiv zu gestalten. Ein Novum für den AWO-Kreisverband: Kooperationspartner bei diesem Projekt ist die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), Fachbereich Medienproduktion. Michelle Klein, Mitarbeiterin im Internationalen Kinderhort, hat gemeinsam mit Birgit Brinkmann, den Lehrerinnen und Lehrern der Pestalozzischule in Herford und Studierenden der TH OWL eine komplette Workshopwoche geplant, die viele neue Erfahrungen brachte. „Die Kinder erleben hautnah, wie Nachrichten ins Netz kommen oder woran man Fake-News erkennt“, berichtet sie. Die Kinder hätten eigene Stop-Motion-Filme entwickelt, Film- und Tonaufnahmen zu selbst ausgedachten Themen produziert und viel miteinander diskutiert. Klein: „Die eigenen Ideen einzubringen und digitale Medien selbst zu gestalten, das ist eine besondere Erfahrung.“ Christian Antl, Vorsitzender des AWO-Kreisverbands, lobt den präventiven Charakter des Medienprojekts: „Ohne erhobenen Zeigefinger werden Kinder sensibilisiert, was sie von sich im Netz preisgeben und teilen. Sie lernen sehr achtsam mit sich und ihren persönlichen Daten umzugehen.“ Das Lernen fürs Leben ist in diesem Projekt für alle wichtig. Sema Caglar, Christian Kühner, Simon Beckmann und Fatih Mulic sammeln als Studierende der TH OWL praktische Erfahrungen. In dieser Workshopwoche haben sie mit den Kindern im Team vieles ausprobiert. Ihrer Aussage nach waren sie beeindruckt von der Offenheit und Neugier der Kinder, die nicht nur experimentierfreudig sind und tolle Ideen für Film- und Musikvideos haben, sondern auch bereit, mit den Studierenden über ihre Erfahrungen im Netz zu sprechen. „Ein großer Dank geht an die Aktion Mensch, die mit ihrem Förderprogramm Digitale Teilhabe unser Projekt noch bis zum Sommer fördert und einen verantwortungsvollen und kreativen Umgang von Kindern mit digitalen Medien unterstützt“, sagt Birgit Brinkmann zum Ende der Workshop-Woche, die ihrer Aussage nach für alle Beteiligten eine große Bereicherung war.