Berlin/ Kreis Herford, 07.02.2025

Bei der Preisverleihung in Berlin, von links nach rechts: Sophie Schmitz vom AWO-Bundesverband gemeinsam mit Projektleiterin Julia Bott, Maren Seidel, Annegret Vonhören, Christine Schröder, AWO-Kreisgeschäftsführerin Hilke Meier und Vanessa-Kathrin Usling vom AWO-Kreisverband Herford (Foto: AWO Bundesverband / Jule Roehr)
Vorbildliche Zusammenarbeit von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen beim Projekt „Kinderpatenschaften“
Der AWO-Kreisverband Herford freut sich über eine besondere Ehrung. Bei einem großen Empfang in Berlin hat der AWO-Bundesverband das Projekt „Kinderpatenschaften“ (KiPa) mit dem Lotte-Lemke-Engagementpreis ausgezeichnet. Von insgesamt 70 Vorschlägen aus ganz Deutschland wurde das Projekt des Kreisverbandes in der Kategorie „Engagement fördert Innovation“ als Preisträger ausgewählt. „Wir sind sehr stolz, Preisträger zu sein, denn das bedeutet Anerkennung und Wahrnehmung unseres so wichtigen Projekts in der ganzen Region“, sagt Projektleiterin Julia Bott dankend. Eine Einladung zum Neujahrsempfang des Bundesverbands in Berlin erhalten ausschließlich Projekte mit Vorbildcharakter. Mit dem Projekt nimmt der AWO-Kreisverband neue Zielgruppen in den Blick, die besondere Hilfen benötigen und mitten im Leben dringend gebraucht werden. „Ganz nach dem Motto von Lotte Lemke ist der beste Weg zu einer Gemeinschaft die praktisch erlebte Zusammenarbeit“, betont Hilke Meier. Beim KiPa-Projekt gibt es eine enge Kooperation zwischen dem Gesundheitsamt des Kreises Herford und dem AWO-Kreisverband Herford. Meier erklärt: „Gemeinsam haben wir die Bedarfe von Kindern psychisch erkrankter und belasteter Eltern in den Blick genommen. Daraus ist die Idee für ein präventives und kostenfrei nutzbares Angebot entstanden: unser Patenprojekt.“ Das Patenprojekt ist im Kreis Herford ein neuer Baustein im Versorgungssystem, der sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre aus belasteten Familien richtet. Unter Belastung fällt die psychische Erkrankung eines oder beider Elternteile ebenso wie eine prekäre Lebenslage, die das gesunde Aufwachsen der Kinder beeinflusst. „Wir nutzen ehrenamtliches Engagement, um Kindern aus belasteten Familien wertvolle Zeit zu schenken. Die Kinderpatinnen sorgen für Stabilität und Verlässlichkeit im kindlichen Alltag und entlasten zugleich die Eltern, damit sie besser mit ihrer eigenen Erkrankung umgehen können“, erklärt Julia Bott. Die psychische Erkrankung eines Elternteils hat Auswirkungen auf die ganze Familie. Auch wenn Eltern das Beste für ihre Kinder wollen, kommen sie häufig an ihre Grenzen, wenn Phasen der Belastung Überhand nehmen. In solchen Fällen bieten ehrenamtliche Patinnen und Paten Unterstützung. Dabei treten sie nicht mit den Eltern in Konkurrenz, sondern sprechen sich mit ihnen ab und entlasten den familiären Alltag durch regelmäßige Treffen und gemeinsame Aktivitäten mit dem Patenkind. Christine Schröder, Vanessa-Kathrin Usling und Annegret Vonhören sind als ehrenamtliche Patinnen mit nach Berlin gereist. Sie engagieren sich mit viel Herz und großer Begeisterung und teilen ihre Eindrücke. „Die Hauptamtlichen im Projekt unterstützen uns durch kontinuierlichen Austausch, professionelle Beratung und Schulung. Dadurch fühlen wir uns sicher und sehr eingebunden in das gesamte Team“, berichtet Vanessa-Kathrin Usling. Jede Woche verbringen die Patinnen einen Nachmittag mit den Patenkindern. Je nach Alter steht zum Beispiel ein Spiel oder ein Kinobesuch auf dem Programm, mal gemeinsames Kochen, Gespräche oder Unternehmungen in der Umgebung. „Wir bedanken uns bei allen, dass unser Projekt einen enormen Zuspruch durch Menschen erfährt, die sich ehrenamtlich einbringen wollen. Der Lotte-Lemke-Engagementpreis ist für uns auch eine Auszeichnung, mit der wir das Ehrenamt wieder sichtbarer machen können“, sagt Hilke Meier. Wer Interesse hat, sich ehrenamtlich beim KiPa-Projekt zu engagieren, ist herzlich zum Informationsabend am 20. März ab 18 Uhr im AWO-Quartier Oetinghausen, Eilshauser Straße 32 in Hiddenhausen eingeladen.
Einen Kurzfilm dem Patenprojekt gibt es auf der Webseite www.awo-herford.de. Weitere Infos und Anmeldung: Julia Bott, Telefon: (0175) 9 42 66 39, E-Mail: a2lwYUBhd28taGVyZm9yZC5kZQ==@invalid.