Kreis Herford,10.03.2023

OGS-Fachtag 2023 des AWO-Kreisverbandes Herford

Der AWO-Kreisverband Herford hatte Anfang März zu einem OGS-Fachtag eingeladen. Rund 100 Mitarbeitende und weitere Fachleute des Offenen Ganztags (OGS) waren dabei. Hauptthema war der Umgang mit "verhaltensoriginellen Kindern", die oft als kreativ, originell, witzig oder begeisterungsfähig wahrgenommen werden, aber auch herausfordernd, anstrengend, wütend, impulsiv, zappelig, streitlustig, laut, extravagant, unsicher, zurückgezogen oder einzelgängerisch sein können.

Der Tag bot den Teilnehmenden nicht nur die Möglichkeit, neues Handwerkszeug für den Umgang mit diesen Kindern zu erlernen, sondern auch sich mit anderen Mitarbeitern auszutauschen. Denn obwohl verhaltensoriginelle Kinder starke Charaktereigenschaften haben, können der Umgang mit ihnen und das Betreuen der Kinder für Eltern, Erzieher und Lehrer eine Herausforderung darstellen.

Der Erziehungswissenschaftler Thomas Rupf hielt einen spannenden Vortrag und plädierte für eine akzeptierende Toleranz gegenüber verhaltensoriginellen Kindern. Er betonte, dass starke Charaktereigenschaften auch etwas Positives sein können und dass diese Eigenschaften nicht nur in der Kindheit, sondern auch im Erwachsenenalter von Vorteil sein können.

Hilke Meier, Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes, erklärte, dass der Offene Ganztag ein Raum sei, in dem Kinder soziale Erfahrungen machen, ihre Rollen finden, Grenzen ausloten und akzeptieren lernen. Dabei könne der Umgang mit verhaltensoriginellen Kindern jedoch herausfordernd sein, weshalb die Fortbildung für die Mitarbeitenden so wichtig sei.

Die Veranstaltung zeigte auch den Bedarf an Fortbildungen in diesem Bereich sowie das Verständnis der Eltern für die Notwendigkeit von Fortbildungen. Doris Rickert, OGS-Koordination und Fachberatung beim AWO-Kreisverband, hatte den gut besuchten Fachtag im Haus unter den Linden (HudL) in Herford organisiert.

Die AWO betreut im Kreis OGS-Gruppen in mehreren Grundschulen und beschäftigt dabei mehr als 100 Personen in enger Zusammenarbeit mit den Schulen. Die Herausforderung für die Zukunft sei jedoch der gesetzliche Anspruch auf einen OGS-Platz ab 2026, wofür gut ausgebildetes Fachpersonal immer wichtiger werde. Die AWO hofft daher, dass die Rahmenbedingungen rechtzeitig geklärt werden, um sich auf diese Veränderung vorbereiten zu können.

Referentinnen und Referenten der Workshops

  • Dirk Achterwinter: Thema „Vom Phänomen zum Verstehen“ konkrete Fallarbeit

  • Kirsten Bohle: „ Humor als pädagogische Intervention“….was gibt hier zu lachen?

  • Susanne Krauß und Saskia Jostmeier: „Raus in die Natur“

  • Uta Missal: „Best Practice - Schatzkiste“

  • Thomas Rupf: „Strategien im Umgang mit gefühls-und willensstarken Kindern“

  • Katja Ruwwe: „Fels in der Brandung: verhaltensSTARKE Erwachsene für verhaltensORIGINELLE Kinder“